Kunst im öffentlichen (Böblinger) Raum
Eine Matinée des Böblinger Galerievereins am Sonntag, 28. Juli 2024, 11 Uhr in der Zehntscheuer Böblingen.
Kunst im öffentlichen Raum, meist geht man daran vorbei und beachtet sie kaum. Manchmal jedoch hält man inne und fragt sich: Wer hat das Kunstwerk geschaffen, was hat sich der Künstler dabei gedacht, was will er damit ausdrücken, warum steht es grade an diesem Ort? Auch im Böblinger Stadtgebiet kann jederzeit und ganz direkt rund 110 Kunstwerken begegnet werden. Viele sind ganz offen-sichtlich, andere eher versteckt. Der Böblinger Galerieverein wollte dieser beachtlichen Kunstsammlung unter freiem Himmel mit einer Matinee und einem Stadtspaziergang verstärkte Aufmerksamkeit schenken.
Kunstwerke im öffentlichen Raum werden nicht selten kontrovers diskutiert, insbesondere wenn es sich um Neuaufstellungen handelt, und zwar in einer breiteren Öffentlichkeit. Allein dies zeigt ihre Bedeutsamkeit. Anders als bei einem gezielten Galeriebesuch trifft man auf sie unvermittelt, niederschwellig, unumgänglich. Sie bringen Kunst in die Alltagswelt. Zugleich stellen sie Interventionen in den Stadtraum oder die Natur dar und treten damit – anders als im Museum – in eine unmittelbare Wechselwirkung mit ihrer Umgebung. Auch können sie anders genutzt und besetzt werden: Sie dienen als Treffpunkt, Ruheort, Klettergerüst für Kinder. Manche setzten aktuelle (stadt-)politische Statements. Sie sind also als Kunstwerke Teil unseres alltäglichen Lebensraums.
Diesen Spuren im Allgemeinen und den Werken in Böblingen im Besonderen spürten wir bei der gut besuchten Matinee nach. Markus Baumgart setzte in einem Kurzreferat einige allgemeine Impulse. Zusammen mit Heidrun Behm, Attila Melzer und dem Publikum konnten wir danach anhand einer Bilderschau Bekanntes und Unbekanntes in der Innenstadt und am Stadtrand (neu) entdecken und vor allem diskutieren.
An die Veranstaltung schloss sich ab 12:30 Uhr ein kleiner Stadtspaziergang über den Marktplatz und rund um die Böblinger Seen an, bei dem einige der Kunstwerke vor Ort und in real besichtigt wurden.
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