Tagesausflug nach Hildrizhausen
Eine Veranstaltung des Galerievereins zusammen mit den Museumsfreunden am Dienstag, den 7. Mai 2024.
Im Jahr 2015 hat Hildrizhausen sein 900jähriges Jubiläum gefeiert. Wahrscheinlich geht die Gemeinde Hildrizhausen auf eine Ansiedlung aus der Zeit um 800 n. Chr., also auf die Zeit Karls des Großen, zurück. Bereits um die Wende zum 2. Jahrtausend waren die Grafen von Hildrizhausen hier ansässig. So werden als Zeugen in einer Schenkungsurkunde des Klosters Reichenbach der bekannte Abt Wilhelm von Hirsau und ein Markgraf Heinrich von Hilteratshusen genannt. Ein späterer Nachkomme der Grafenfamilie, Eberhard von Hilteratshusen, war um 1100 Bischof von Eichstätt.
Die ringförmige Anlage um den Hügel, auf dem man ursprünglich eine keltische Begräbnis-, Versammlungs- oder Kultstätte vermuten kann, findet man in Württemberg selten. Die ältesten mit Schnitzereien und Ornamente verzierten Fachwerkhäuser, die man heute noch an dieser Ringstraße (Hölderlinstraße) findet, stammen aus späterer Zeit, um das 16. Jahrhundert. Etliche stehen unter Denkmalschutz.
Mit der Gründung eines Kollegiatstiftes an der Pfarrkirche St. Nikomedes wurde wohl der Bau der Kirche von den Grafen von Hildrizhausen in Auftrag gegeben. Sie wird etwa um 1050 (evtl. auch früher), spätestens um 1080 im romanischen Stil als dreischiffige Pfeilerbasilika mit eingezogenem Querschiff (wohl noch vor der Martinskirche in Sindelfingen) errichtet. Sie ist somit eine der ältesten Kirchen Süddeutschlands. Entgegen vielen Erwähnungen wurde sie nicht an der Stelle und mit dem Material der zerstörten Burg errichtet. Eine zuvor bestehende Kapelle könnte als nördliches Querschiff einbezogen worden sein.
Bevor uns der Ortspfarrer Ross uns durch den Ort führte, wurde uns im Rathaus ein Film über den Ort gezeigt. Anschließend besichtigten wir die Kirche, gefolgt von einer Mittagspause in der Trattoria zum Löwen. Nach dem Mittagessen besuchten wir den Maler und Bildhauer Guillermo de Lucca Villacis in seinem Atlelier. Für seine Steinskulpturen wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Einen bebilderten Bericht des Tagesausflugs, verfasst von Ruth Ringwald, finden Sie hier als PDF.