Kunsträume im Raum Böblingen
Die Künstlervilla Fritz Steisslinger
1922 bezog Fritz Steisslinger zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth Haasis und den Söhnen das selbst entworfenen Atelierhaus mit umgebender Parkanlage in der Böblinger Tannenberg-Siedlung. Trotz zahlreicher Ortswechsel blieb das Haus ein Fixpunkt in Steisslingers Leben.
Nach dem Tod Fritz Steisslingers im Jahr 1957 kümmerte sich der Sohn Eberhard zusammen mit seiner Ehefrau Frederica um den Erhalt des Anwesens. Frederica Steisslinger bewohnt das Haus noch heute. Einen ausführlichen Einblick in Leben und Werk des Künstlers bietet die Webseite zu Fritz Steisslinger.
Hans Bäurle (†)
und sein Werk sind im Landkreis Böblingen eine Institution. 2021 widmete ihm die Städtische Galerie Böblingen anlässlich seines 90sten Geburtstags eine umfassende Retrospektive seines Gesamtwerks, in der Schlüsselwerke aus allen acht Schaffensjahrzehnten zu sehen waren. Diese Gesamtschau erfuhr eine beeindruckende regionale und überregionale Resonanz.
Hans Bäurle, Gründungs- und Ehrenmitglied unseres Vereins, verstarb am 2. Mai 2024. Er wird uns mit seinen Arbeiten und seinem Wissen fehlen. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten. Eine Auswahl seinen phantastischen Bildwelten ist weiterhin auf der Webseite des Künstlers zu bewundern.
Galerie Schlichtenmaier
1979 übernahmen die drei Brüder Bert, Harry und Kuno Schlichtenmaier die 1969 von ihrem Vater Herbert Schlichtenmaier gegründete Galerie. Das Stammhaus etablierte sich im ehemaligen Malteserschloss in Dätzingen (Gemeinde Grafenau). Seither ist ein Schwerpunkt der Galerie die Kunst der aus den Kunstakademien in Karlsruhe und Stuttgart hervorgegangenen klassischen Moderne. Mit der 2003 am Kleinen Schlossplatz in Stuttgart eröffneten Dependance erweiterte sich das Galerieprogramm in die zeitgenössische Kunst nach 1945.
Die Galerie Schlichtenmaier war von Anfang an der Städtischen Galerie Böblingen und dem Galerieverein freundschaftlich verbunden.
Erinnerungsräume Marinus van Aalst
Der Künstler Marinus van Aalst hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Böblingen in den Kellerräumen der Friedhofskapelle auf dem Alten Friedhof seine ortsspezifischen Arbeiten zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Böblingen in einer Rauminstallation mit dem Titel »Erinnerungsräume« zusammengeführt. Das Kunstprojekt von Marinus van Aalst ist eine Arbeit für Böblingen und mit dem Boden der Geschichte dieser Stadt verhaftet.
Die Installation ist mit reduzierten Öffnungszeiten zu besichtigen, Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Stadt Böblingen.
Schacher 2 – Raum für Kunst und Poesie
ist die im Herbst 2019 gegründete lokale, nicht kommerzielle Zweigstelle der Galerie »Schacher – Raum für Kunst«, erweitert um lyrische und poetische Facetten. Anliegen sind die Belebung des Marktplatzes und der hiesigen Kunstszene durch die Schaffung einer Plattform für regionale KünstlerInnen. Gepflegt werden Kooperationen mit dem gegenüber liegenden Deutschen Fleischermuseum und weiteren Böblinger Kultur-Institutionen. Die jährlich sechs bis sieben Ausstellungen können nonstop durch das Galerie-Schaufenster und nach Vereinbarung aus der Nähe angesehen werden (Tel. 0152-090 208 92, auch spontan vor Ort).
Das Blaue Haus
ist ein soziokulturelles Zentrum und liegt auf dem Gelände der Schönbuch Brauerei. In historischen Gemäuern der Braumaufaktur, über deren ehemaligen Lagerräumen, veranstaltet das kulturnetzwerk blaues haus e.V. seit 2009 kulturelle Events: In angenehmer Atmosphäre lässt sich entspannt gute Musik genießen, interessante Kunst entdecken und Kultur erleben. Ein Ort, an dem kulturelles und soziales Engagement Hand in Hand gehen, an dem sich Menschen begegnen, geführt rein ehrenamtlich.
Böblinger Kunstverein / Künstlerhaus Altes Amtsgericht
Auf dem Böblinger Schlossberg hat sich seit 1992 im früheren Königlichen Amtsgericht ein kulturelles Zentrum etabliert. Vereine und Initiativen haben sich erfolgreich in ehrenamtlicher Selbstverwaltung zusammengeschlossen und bieten ein breit gefächertes Angebot von Bildender Kunst, Musik, Comedy, Kabarett, Literatur und internationalen Kontakten.
Der Böblinger Kunstverein entstand im Jahr 1961 durch eine Fusion zweier Künstlergruppen. Seine Ziele sind die Förderung und Unterstützung insbesondere der zeitgenössischen Bildenden Künste. In den eigenen Ausstellungsräumen bietet er regionalen und überregionalen Künstlerinnen und Künstlern ein Plattform.
Deutsches Bauernkriegsmuseum / Museumsfreunde Böblingen e.V.
Unter dem Dach der ehemaligen Zehntscheuer beheimatet, widmet sich dieser Museumstrakt der Entscheidungsschlacht bei Böblingen und anderen stadthistorischen Ereignissen. Zuletzt ging dort die erste Sonderausstellung »Krieg. Krise. Knappheit. In Böblingen« der neuen Museumsleiterin Lea Wegner erfolgreich zu Ende.
Tatkräftig unterstützt werden die Aktivitäten dieses stadthistorischen Museumparts von den Museumsfreunden Böblingen, denen der Galerieverein partnerschaftlich verbunden ist.
Deutsches Fleischermuseum Böblingen
Am Marktplatz in einem Vogtshaus des 16. Jahrhunderts beheimatet ist das 1984 eröffnete Deutsche Fleischermuseum. Es vollzieht die Entwicklungsgeschichte eines der ältesten Handwerksberufe nach, zeigt historische Zeitdokumente und Schätze, porträtiert aber ebenfalls in Kunst und Kitsch die Rolle des Metzgers und der von ihm hergestellten Nahrungsmittel in Zeit und Gesellschaft. Dazu finden im Museum auch Sonderaustellungen aus dem Bereich der Bildenden Kunst statt.
Stadtarchiv Böblingen
Das Stadtarchiv ist die zentrale Anlaufstelle für alle Themen rund um die Stadtgeschichte in Böblingen. Die Archivalien und Sammlungsbestände stehen allen interessierten Menschen zur wissenschaftlichen, heimatkundlichen und privaten Forschung und Information offen. Eine Anmeldung per Mail/Telefon ist erforderlich. Führungen für Gruppen oder Schulklassen durch das Archiv machen die Geschichte Böblingens auf eine andere Art greifbar. Denn das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der Stadt: Es verwahrt die Überlieferung zur Geschichte Böblingens und dokumentiert das politische und gesellschaftliche Leben in Böblingen.
Museum Ritter, Waldenbuch
Das Museum Ritter wurde für die umfangreiche Sammlung geometrisch-abstrakter Kunst von Marli Hoppe-Ritter, der Miteigentümerin der Firma Ritter Sport, gegründet und im September 2005 eröffnet. Mit jährlich drei bis vier Ausstellungen präsentiert es Werke aus der Sammlung zum Thema Quadrat. Daneben werden Einzelausstellungen zu Künstlerinnen und Künstlern der Sammlung sowie Sonderausstellungen zu sammlungsspezifischen Themen gezeigt. Als private Institution widmet sich das Museum Ritter der Präsentation, Förderung und Vermittlung vorwiegend konstruktiv-konkreter Kunst.
Museum der Alltagskultur, Schloss Waldenbuch
Das Museum der Alltagskultur ist eines der bedeutendsten Volkskundemuseen im deutschsprachigen Raum. Objekte und ihre mitreißenden Hintergrundgeschichten laden zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein. Zu entdecken gibt es altbekannte und neu zu sehende Alltagsobjekte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einfache Dinge sind es, die unseren Alltag prägen – und manchmal lässt sich mit einem Objekt die ganze Welt erklären. Das Museum bietet eine beeindruckende Begegnung mit dem Alltag in (fast) all seinen Facetten.
Schauwerk Sindelfingen
Seit 1979 haben der Sindelfinger Unternehmer Peter Schaufler (1940–2015) und seine Frau Christiane Schaufler-Münch eine der eindrucksvollsten privaten Kunstsammlungen Deutschlands aufgebaut. Mit der Eröffnung des SCHAUWERK Sindelfingen im Juni 2010 wurde die vormals nahezu unbekannte Sammlung erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem zählt das Museum zu den führenden Adressen für zeitgenössische Kunst im süddeutschen Raum.
Der Böblinger Galerieverein bietet regelmäßig geführte Besuche der Sonderausstellungen an.
Die Galerie Stadt Sindelfingen
wurde 1990 als ein Ort für zeitgenössische Kunst gegründet, der die Auseinandersetzung mit aktuellen Positionen und ästhetischen Erfahrungen ermöglicht. Die Galerie befindet sich im Stadtzentrum und ist in einem klassizistischen Bau untergebracht, der von dem Berliner Architekten Josef Paul Kleihues zu einem Museum umgebaut und mit einem Neubau, dem Oktogon, erweitert wurde. Mit der Sammlung Lütze verfügt die Galerie über bedeutende Werke moderner und zeitgenössischer Kunst. Das Museum versteht sich als Ausstellungs- und Produktionsort mit dem Schwerpunkt auf vorwiegend jüngere Positionen.
Sculptoura Schönbuch & Heckengäu
Die beindruckende Freiluftgalerie Sculptoura zeigt mehr als 60 Skulpturen und Plastiken aus Holz, Metall und Stein von über 50 KünstlerInnen. Sie sind platziert inmitten der herrlichen Landschaften der Schönbuchlichtung, des Würmtals und des Heckengäus. Die Sculptoura – 2014 eigentlich nur als einmaliges Event ins Leben gerufen – ist mittlerweile nicht mehr aus der Region wegzudenken. Darin integriert und ein besonders empfehlenswerter Abstecher ist der Kunstgarten Hans Bäurle im ehemaligen Schlosspark Mauren.
Kunstforum Weil der Stadt
Das Kunstforum Weil der Stadt ist ein ehrenamtlich arbeitender Verein. Der Verein wurde 1994 gegründet und hat als Vereinszweck, die Kunst und die Künstler, die Kultur und das allgemeine Kunstverständnis in Weil der Stadt zu fördern. Regelmäßig finden in der Wendelinskapelle Sonderausstellungen statt. Das Kunstforum ist ein eingetragener Verein, der inzwischen knapp hundert Mitglieder und viele Freunde und Verbindungen hat.
Galerieverein Leonberg
Der Galerieverein Leonberg e.V. wurde 1996 gegründet. Seit 1998 veranstaltet er zusammen mit dem Kulturamt der Stadt Leonberg in einer gemeinsam getragenen Galerie Ausstellungen sowohl regionaler, als auch deutschlandweit und international bekannter, zeitgenössischer Künstler:innen.
Mit dem alle drei Jahre vergebenen Hannes-Burgdorf-Preis in Höhe von 10.000 Euro werden zeitgenössische Künstler:innen ausgezeichnet, die eigenständig und wegweisend mit unterschiedlichen Arbeiten der abstrakten Kunst hervorgetreten sind.
Hölzel-Haus Stuttgart-Degerloch
Im September 2022 wurde das renovierte und umgebaute Hölzel-Haus wiedereröffnet. Adolf Hölzel darf man zurecht als einen der wichtigsten Wegbereiter gegenstandsloser Kunst bezeichnen. Ab 1906 lehrte er an der Stuttgarter Akademie. Von 1919 bis zu seinem Tod 1934 lebte und arbeitete er in seinem Haus in der Ahornstraße 22 in Stuttgart-Degerloch. Hier entstanden wesentliche Werke und Schriften. Die Werke Adolf Hölzels und insbesondere die seiner Schülerinnen sind ein wichtiger Sammlungsschwerpunkt der Städtischen Galerie Böblingen.